Einstmals war Bad Münstereifel eine bedeutende Handelsstadt und berühmt für seine hochwertigen Tuche,die über den Kölner Markt in den Fachhandel abgesetzt wurden.Münstereifeler Kaufleute besuchten die Messen in Köln,Aachen,Frankfurt und Antwerpen und die Stadt richtete selbst jährlich vier Fernhandelsmessen aus.An den Stadttoren wurde eine Warensteuer erhoben,die man Akzise nannte.
Gasthäuser wurden daher gerne nahe den Stadttoren betrieben.Unmittelbar am Orchheimer Tor,dem südlichen der vier Stadttore,steht das Weinhaus "En de Höll".Es wurde 1618 über dem Gewölbekeller eines älteren Vorgängerhauses errichtet.
Seinen Namen trägt es nach einem Hohlweg der einmal die Verbindung zur Stumpfgasse bildete.Der einprägsame Bezug zur "Hölle" wurde in den 1950er Jahren herausgearbeitet.
Geschichte und Geschichten,von Komik bis Tragik,sind mit diesem traditionsreichen Lokal verbunden.
So wird von einem Fuhrmann berichtet,der sich verheiraten wollte.Seinen kompletten Hausstand hatte er auf sein Fuhrwerk geladen,als in der Durst ins Gasthaus trieb.Dort wurde er von einem heftigen Regenguss überrascht,der zur Flutwelle anwuchs und sein Gefährt samt Hab und Gut wegspülte.Ob damit auch seine geplante Hochzeit ins Wasser fiel,ist nicht überliefert.
Eine andere Geschichte erzählt von einem Mann mit dem Allerweltsnamen Johannes Müller,der als Zeitgenosse und Berufskollege des Schinderhannes berühmt und berüchtigt war,ehe man ihn "En de Höll"
dingfest machte.
Aber auch ehrenwerte Gäste haben sich "En de Höll" verliebt.Theodor Heuss,der erste Bundespräsident,war hier ebenso gerne zu Gast wie Willy Brandt,der erste Kanzler der sozial-liberalen Koalition.
Heute sind Sie "En de Höll" zu Gast.Sie dürfen versichert sein,eine gute Wahl getroffen zu haben,denn sie sind uns herzlich willkommen.